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Friday, August 14, 2020

Was Rechner zu Raketen oder lahmen Enten macht - Mannheimer Morgen

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Hannover.Prozessor? Klar, braucht jeder Rechner. Aber welcher genau: egal. Zum Arbeiten wird es ja wohl noch reichen. Auf diesem Standpunkt stehen viele Käufer – und ärgern sich nachher, dass sie vor dem Kauf nicht geprüft haben, welche Anforderungen sie eigentlich haben und welche Unterschiede es gibt. Ein Tausch des Prozessors ist bei Notebooks selten möglich, und kann bei Desktop-PCs teuer werden.

In den vergangenen Jahren konnten Hersteller dabei die Leistungen der Recheneinheiten stark verbessern. Doch zwischen den Produzenten und den jeweiligen Prozessor-Familien gibt es große Unterschiede.

Große Unterschiede

Je mehr Befehle ein Prozessor pro Sekunde ausführen kann, desto schneller ist er. Die tatsächliche Leistungsfähigkeit einer CPU hängt aber noch von vielen weiteren Faktoren ab, etwa von der Architektur, der Strukturgröße – je kleiner desto höher die Rechenleistung – , von der Prozessorkern-Zahl oder auch von Anzahl und Größe der Zwischenspeicher (Caches) auf dem Chip.

„Prozessoren haben in den letzten Jahren enorm an Leistung zugelegt, brauchen dafür aber entweder gleichviel Energie oder sogar weniger“, erläutert Christian Hirsch vom Fachmagazin „c’t“. Zudem könnten sie durch mehr Kerne viel mehr Aufgaben parallel erledigen. „Zudem ermöglichen die neuen CPU-Generationen die Umsetzung leistungsstarker Funktionen für künstliche Intelligenz auf Notebooks und PCs“, sagt Roman Bansen vom IT-Branchenverband Bitkom.

CPUs dürften nicht isoliert betrachtet werden. Es gelte, das Zusammenspiel von CPU und Peripherie durch Verbindungstechnologien, Speichermedien und Software zu optimieren. Deshalb lässt sich auch nicht jeder Prozessor in jedem Rechner einsetzen – zumindest nicht sinnvoll. „Die Prozessoren sind für ganz verschiedene Einsatzzwecke optimiert“, erklärt Hirsch.

Bei Mobil-CPUs steht die geringe Leistungsaufnahme an vorderster Stelle. „Niemand will ja, dass nach einer Stunde der Akku leer ist.“ Deshalb laufen sie mit deutlich niedrigerem Takt und haben meist auch weniger Kerne – was sie langsamer macht als Desktop-Prozessoren. Bei der Wahl der CPU ist der Anwendungszweck entscheidend. „Für Office-Anwendungen eignen sich sparsamere und günstige Prozessoren“, sagt Bansen. „Dafür reichen Prozessoren mit zwei Kernen aus, die auch als Dual-Core-CPUs bezeichnet werden“, sagt Hirsch. „Für Allround-PCs und Gaming-Rechner sollte man mindestens einen Quad-Core verwenden, also eine CPU mit vier Kernen“, so Hirsch. Zukunftssicherer seien Prozessoren mit sechs CPU-Kernen wie der AMD Ryzen 5 3600 oder Intels Core-i9 9400F. „Profi-Anwender, die etwa hochauflösende Videos schneiden, benötigen Prozessoren mit sehr vielen Kernen. Da gibt es nach oben kaum Grenzen“, weiß Christian Hirsch. Inzwischen gebe es Desktop-CPUs wie den AMD Ryzen Threadripper 3990X mit 64 Kernen, der dann aber auch rund 4000 Euro kostet.

Bei den Prozessorfamilien biete fast immer das günstigste Modell einer Serie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, sagt Hirsch. Also etwa AMD Ryzen 5 3600 als günstiger Sechskerner. Oder Intels Core-i-3 9100F als günstiger Vierkerner. „Die schnelleren CPUs kosten immer überproportional mehr“, so Hirsch.

Und was ist mit den günstigeren Prozessorfamilien? Hier bieten Intels Celeron G oder AMDs Athlon genug Alltagsperformance für Office und Web, weiß Hirsch. tmn

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August 15, 2020 at 05:00AM
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