tl;dr: Die Synology DS920+ setzt mit dem Intel Celeron J4125 auf Gemini Lake Refresh. Zudem bietet sie zwei M.2-Steckplätze für einen NVMe-SSD-Cache, um die I/O-Leistung zu erhöhen, und zwei LAN-Anschlüsse mit Link Aggregation. Ihr einziges Problem: Die DS918+ kann all das auch schon.
Mit der DS920+ bringt Synology nach der DS720+ (Test) und DS420+ (Test) innerhalb kurzer Zeit das dritte neue NAS der Plus-Serie und den Nachfolger der DS918+ auf den Markt. Die DS920+ bietet Platz für bis zu vier Festplatten, zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse, zwei M.2-Steckplätze, 4 GB RAM und einen neuen Prozessor in Form des Intel Celeron J4125.
Die unverbindliche Preisempfehlung der DS920+ liegt bei 577 Euro, womit sie rund 60 Euro teurer ist als die DS420+, deren unverbindliche Preisempfehlung bei rund 517 Euro liegt. Die DS918+, die derzeit noch für rund 530 Euro erhältlich ist, wird in Kürze aus dem Handel verschwinden.
Technische Details der Synology D920+
Neuer Celeron J4125 mit vier Kernen
Auch die DS920+ vollzieht einen Wechsel beim Prozessor. Der Intel Celeron J3455 aus der DS918+ weicht dem Intel Celeron J4125, der der Prozessorfamilie Gemini Lake Refresh entspringt und erst seit dem vierten Quartal 2019 verfügbar ist. Beide CPUs setzen auf vier Kerne bei vier Threads. Der neue J4125 bietet aber 2,0 statt 1,5 GHz im Basistakt und kann durch den Turbo maximal mit 2,7 GHz takten. Die TDP beträgt 10 Watt und der L2-Cache ist 4 MB groß. Synology hat den Prozessor zuletzt bereits in der DS720+ eingesetzt.
Während DS720+ und DS420+ größere Veränderungen zum Vorgänger aufweisen, ist es bei der DS920+ erneut nur der Prozessor, der ein Upgrade erfahren hat. Die restlichen technischen Daten sind identisch zur Synology DS918+.
RAM-Upgrade über die Front
Somit besitzt auch das neue Modell 4 GB DDR4-Arbeitsspeicher, die vom Nutzer durch ein zusätzliches SODIMM-Modul um weitere 4 GB erweitert werden können. Dies ist nach der Entnahme der Festplattenrahmen über die Vorderseite der DS920+ möglich, ohne das Gehäuse aufschrauben zu müssen.
Die vorinstallierten 4 GB in der DS920+ sind in die Platine integriert. Es gibt also keinen zweiten SODIMM-Steckplatz, für den es sich lohnt, das Gehäuse der DS920+ zu öffnen, um auch dieses Modul auszuwechseln.
Zwei Mal 1-Gigabit-LAN, eSATA und USB 3.0
Auch an den Anschlüssen im Vergleich zur DS918+ hat sich mit der DS920+ nichts geändert. Neben zwei herkömmlichen Gigabit-LAN-Anschlüssen, die Link Aggregation für eine erhöhte Bandbreite beim parallelen Zugriff mehrerer Clients bieten, verfügt die DS920+ über einen eSATA-Anschluss an der Rückseite und insgesamt zwei USB-3.0-Ports, von denen einer an der Vorder- und einer an der Rückseite platziert ist. Eine Kopiertaste, über die per Knopfdruck ein eingestellter Kopiervorgang gestartet werden kann, bietet die DS920+ nicht.
Auf einen schnelleren Netzwerkstandard mit 2,5, 5 oder gar 10 Gigabit setzt Synology somit erneut nicht. Dass dies gerade im Zusammenspiel mit einem schnellen Prozessor wie dem Celeron J4125 durchaus positive Auswirkungen haben kann, hat zuletzt die QNAP TS-253D (Test) gezeigt.
Zwei M.2-Steckplätze für den SSD-Cache
Auch die DS920+ bietet zwei M.2-Steckplätze an der Unterseite, in die zwei NVMe-SSDs (Formfaktor 2280) eingesetzt werden können, um einen SSD-Cache zu nutzen, der die I/O-Leistung des NAS verbessert. Diese Funktion, die bei DS720+ und DS420+ eine Neuheit ist, wird aber ebenfalls bereits von der DS918+ geboten. Die SSDs lassen sich erneut werkzeuglos einsetzen, da sie von zwei Haltebügeln aus Kunststoff fixiert werden. Auch die Abdeckungen rasten ohne Schrauben ein und machen kein Werkzeug erforderlich. Da der SSD-Cache, wenn er als Schreib- und Lesecache konfiguriert wird, Teil des Gesamtspeichers ist, muss er vor dem Entfernen der SSDs auf die HDDs geschrieben werden.
Unterschied auch zur DS420+ gering
Auch die Unterschiede zur DS420+ sind insgesamt gering. Die DS920+ bietet erneut vor allem den leistungsfähigeren Prozessor, da dieser über vier anstelle von zwei Kernen des Intel Celeron J4025 in der DS420+ verfügt. Ansonsten beschränkt sich der Unterschied auf den eSATA-Anschluss der DS920+, denn auch die DS420+ hat vier Festplatteneinschübe, zwei USB-3.0-Ports, zwei Gigabit-LAN-Schnittstellen und zwei M.2-Steckplätze.
Wichtigster Unterschied ist da im Alltag der ab Werk auf 2 GB begrenzte Speicher der DS420+, der bei Auslieferung keine Virtualisierungsfunktionen ermöglicht, da hierfür mindestens 4 GB notwendig sind.
Das Gehäuse der DS918+ geerbt
Synology setzt bei der DS920+ auf das Gehäuse der DS918+ und hat nur die Rückseite minimal überarbeitet. Diese Änderungen beziehen sich darauf, dass die beiden Lüfterabdeckungen nun in die Rückseite integriert und nicht mehr als eigene Teile aufgesetzt sind.
Die Position der eSATA-, LAN- und USB-Schnittstellen ist unverändert. An der Vorderseite sind neben den vier abschließbaren Festplatteneinbaurahmen, die eine werkzeug- und schraubenlose Montage von bis zu vier 3,5-Zoll-Festplatten erlauben, ein USB-Port, der Ein-/Ausschalter und die LEDs für das System und die Festplatten platziert. Sollen statt der 3,5-Zoll-Festplatten kleinere 2,5-Zoll-Modelle verbaut werden, müssen diese auf den Laufwerksrahmen verschraubt werden.
ext4 und btrfs als Dateisysteme
Wie zuletzt bei DS720+, DS420+ und auch schon der DS918+ können die internen Festplatten wahlweise das ext4- oder btrfs-Dateisystem nutzen. Letzteres ist ein Copy-On-Write-Dateisystem mit implementierter Integritätsprüfung, die die Datensicherheit erhöht und Datenkorruption verhindert. Darüber hinaus ermöglicht btrfs die Erstellung von Snapshots, so dass gelöschte Daten wiederhergestellt werden können. Welche RAID-Konfiguration dabei zum Einsatz kommt, ist unerheblich.
DSM 6, solange DSM 7 sich verzögert
Auch auf der DS920+ kommt noch der DiskStation Manager 6 zum Einsatz. Im Test wird DSM in Version 6.2.3-25426 genutzt, die keinerlei Auffälligkeiten zeigte. Der DSM 7.0 wird sich voraussichtlich noch bis Ende 2020 verzögern. Die Inbetriebnahme über die Web-Oberfläche ist einfach und in wenigen Minuten erledigt. Ein Einrichtungsassistent führt den Nutzer durch die ersten Schritte. Wie viel Zeit man sich initial nimmt, oder ob man zunächst nur die Festplatten konfiguriert, ist dabei jedem selbst überlassen. Hierfür müssen ein Speicherpool und ein Volume angelegt werden, bevor Ordner erstellt werden können, auf die dann über das Netzwerk zugegriffen werden kann.
Der Virtual Machine Manager von Synology erlaubt auf der DS920+ virtuelle Maschinen, da sie die notwendigen 4 GB RAM von Haus aus mitbringt.
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July 09, 2020 at 02:00PM
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Synology DS920+ im Test: Überzeugend wenig Neues - ComputerBase
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der Prozessor
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